Führung ist – wie bereits bekannt – der Schlüssel für den Erfolg oder Misserfolg eines Unternehmens. Gute Führung kann Mitarbeitende stärken, Potenziale entfalten, Motivation und damit Einsatz und Leistung steigern. Führung kann aber auch all dies verhindern und zerstören.
Hier kommen 16 Tipps aus der Praxis, wie Ihnen das mit Sicherheit gelingt:
- Entzieh deinen Mitarbeitenden Verantwortung. Natürlich vor allem denen, die gut sind, in dem, was sie tun.
- Meng dich überall rein. Micromanagement killt zuverlässig jede Form von Selbstständigkeit. Von der Motivation ganz zu schweigen.
- Vergiss Absprachen. Erinnere dich einfach nicht mehr dran.
- Nimm zugesagte Benefits einfach wieder weg. Natürlich ohne Anlass und ohne verständliche Erklärung. Demotivation ist damit vorprogrammiert.
- Kontrollier alles. Aber wirklich alles. Ob du Ahnung von der Sache hast oder nicht. Kontrolle ist immer gut.
- Ignoriere Überlastungssymptome deiner Mitarbeitenden einfach. Wenn sie irgendwann umfallen, bekommst du es früh genug mit.
- Oh, auch wichtig: Überfordere deine Mitarbeitenden restlos. Überstunden egal. Krankheits- oder Kündigungsausfälle – egal, müssen halt die anderen ran. Urlaub kann man auch irgendwann mal machen oder am besten gar nicht. Wenn jemand Urlaub oder frei hat, dann aber bitte mit ständiger Erreichbarkeit.
- Sorge für Verwirrung. Keine Ziele und widersprüchliche Entscheidungen oder Vorgehensweisen zahlen darauf richtig gut ein. Immer wieder neue Ziele und undurchdachte Ideen sind auch spitze dafür.
- Beschwer dich regelmäßig und vor allem über Kleinigkeiten und Dinge, die du möglicherweise vermasselt oder verpennt hast.
- Lob deine Mitarbeitenden auf gar keinen Fall. Anerkennung und Wertschätzung sind völlig fehl am Platz, wenn du deine Mitarbeitenden so richtig vergraulen und demotivieren möchtest.
- Missachte die Bedürfnisse deiner Mitarbeitenden. Ist doch auch völlig egal, was die brauchen.
- Stelle Anforderungen, ohne das Erreichen zu definieren. Höher, weiter, schneller ist dauerhaft eine gute Einstellung.
- Sprich bitte nicht mit deinen Mitarbeitenden. Regelmäßige Updates und Jour fixe sind völlig überbewertet.
- Entscheide einfach gar nicht oder zögere Entscheidungen so lange hinaus, bis das Thema einfach vor die Wand gefahren ist. Manche Dinge erledigen sich dann fast wie von selbst.
- Ziehe bloß keine Konsequenzen für die Low Performer. Die fleißigen Bienchen und High Performer in deinem Team werden das schon auffangen.
- Oh und zum Abschluss: Gib auf gar keinen Fall eine Vision vor, keine Ziele, keine Meilensteine. Auch erst recht keine Strategie. Wer will schon eine Orientierung für seine Arbeit haben? Aber wichtig: Kritisiere natürlich, wenn die vorher nicht kommunizierten Ziele nicht erreicht werden.
Befolge diese Tipps, um die Leistung und Motivation deiner Leute im Keim zu ersticken.
Keine Panik, schlechte Führung ist heilbar
Ich hoffe, ich habe mit diesen Empfehlungen für ein bisschen Heiterkeit und das ein oder andere Schmunzeln gesorgt.
Jedoch ist das nicht nur zum Lachen. Eigentlich vielmehr zum Heulen, weil ich diese Verhaltensweisen von Führungskräften in der Praxis immer wieder erlebe. Nicht aus bösem Willen, vielleicht eher aus einem „Nicht-Besser-Wissen“, einem „Nicht-Loslassen-Können“, Angst, Druck, Mangel an Vertrauen oder auch der eigenen Persönlichkeitsstruktur. Also schaut auf eure „blinden Flecken“, fragt eure Mitarbeitenden, reflektiert euer eigenes (Führungs-)Verhalten – nicht einmal, sondern fortlaufend. Ihr als Führungskräfte seid so unfassbar wichtig für eure Mitarbeitenden und auch das Unternehmen.
Wenn Sie Ihre Mitarbeitenden gut führen und deren Motivation sowie Leistung aufrechterhalten wollen, reflektieren Sie Ihre Führung und erweitern Sie Ihre eigenen Führungskompetenzen. Dazu bieten wir gern unsere Unterstützung an. In Trainings, Coachings oder Führungskräfteentwicklungsprogrammen: