Blended Learning, also die Kombination von verschiedenen Lernformen, wie z. B. ein klassisches Präsenztraining und online Trainingselemente, stellt eine hervorragende Möglichkeit für die Weiterbildung und Qualifizierung Ihrer Mitarbeitenden dar. Allerdings stellt diese moderne Form der Personalentwicklung Unternehmen auch regelmäßig vor Herausforderungen. Um Blended Learning als Personalentwicklungsinstrument effektiv einzusetzen und zu nutzen, sollten Sie die folgenden Punkte berücksichtigen:
1. Richten Sie die Qualifizierungsmaßnahme immer am Bedarf aus
Vor jeder Trainings-/Qualifizierungsplanung sollte eine Bedarfsplanung stehen. Nach einer strategischen oder operativen Bedarfsanalyse sollten Sie die Antworten auf die folgenden vier Fragen kennen:
- Wie ist der Qualifikationsbedarf, damit wir unsere Unternehmensziele erreichen können?
- Wie sehen die Aufgaben der Mitarbeiter heute und in Zukunft aus?
- Wer soll/muss geschult werden?
- In welchen Bereichen besteht Schulungsbedarf?
2. Lassen Sie den Inhalt das Lern-/Lehrformat bestimmen
Aus den Ergebnissen der Bedarfsanalyse lassen sich die genauen Inhalte und Lernziele der Qualifizierungsmaßnahme ableiten. Erst dann entscheidet sich, welches Lern- und Lehrformat (Präsenztraining, reines E-Learning, Blended Learning) für den Erwerb und Ausbau der Kompetenzen, Fähig- und Fertigkeiten, sinnvoll ist. Jeder Trainings-/Qualifizierungsmaßnahme sollte somit ein methodisch-didaktisches Konzept zugrunde liegen, welches sich an den Lernzielen ausrichtet.
Nur ein didaktisch sinnvoll durchdachtes und geplantes Trainingskonzept wird langfristig die erwünschten Erfolge erzielen. Für eine Qualifizierungsmaßnahme im Blended Learning Design ist es somit essentiell unter methodisch-didaktischen Aspekten zu entscheiden, welche Inhalte in welcher Form digital vermittelt werden können (Webinar, Video, E-Lecture, Smartinfos, Lernnuggets etc.) und für welche Inhalte ein Präsenztraining eingesetzt werden sollte.
Bei der Entscheidung, wann sich der Einsatz von E-Learning Elementen eignet, unterstützen Sie Berater und qualifizierte E-Learning Manager.
3. Gestalten Sie Ihre Qualifizierungsmaßnahme langfristig
Studien zufolge werden nur 10-15 % des im Training Gelernten in berufliche Leistung umgesetzt. Die Gründe dieses überraschend geringen Wirkungsgrades liegen in der Natur des menschlichen Gehirns. Was nicht wiederholt und angewendet wird, ist innerhalb kürzester Zeit vergessen. Was vergessen ist, kann nicht in der Praxis angewendet und in berufliche Leistung umgesetzt werden. Blended Learning stellt eine effektive Möglichkeit dar, diesem Effekt entgegenzuwirken. Durch die Kombination verschiedener Lehr- und Lernformate ist ein Blended Learning basiertes Qualifizierungsprogamm als solches schon langfristiger gestaltet, als beispielsweise ein ein- oder zweitägiges Seminar oder Training. Durch beispielsweise die digitale Vermittlung von theoretischen Inhalten vorab kann die Zeit im Präsenztraining tatsächlich für das Üben und Erproben genutzt werden. Eine erneute Beschäftigung mit den bisherigen oder ergänzenden Inhalten frischt das Wissen im Nachgang an ein Präsenztraining noch einmal auf. Nur durch eine wiederkehrende Beschäftigung mit den Inhalten kann ein nachhaltiger Trainingstransfer geschaffen werden.
4. Fördern Sie eine Lernkultur, die offen ist für digitale Weiterbildung (E-Learning)
Ihr Blended Learning oder E-Learning Konzept ist nur dann erfolgreich, wenn Lernen ein integrierter Bestandteil der Unternehmenskultur ist.
- Stellen Schulungen und persönliche Weiterentwicklung einen wichtigen Teil Ihrer Unternehmenskultur dar?
- Setzten Sie auf Life Long Learning oder anlassbezogenes Lernen?
- Sind E-Learning oder Blended Learning Formate Bestandteil Ihrer Personalentwicklung oder sollen es zukünftig werden?
- Werden Ihre Mitarbeiter die nötige Ruhe haben, an Ihrem Arbeitsplatz zu lernen?
- Wird digitale Weiterbildung von der Geschäftsführung und Abteilungs-/Team-/ Gruppenleitern unterstützt?
- Werden den Mitarbeitern genügend Zeiträume eingeräumt, um sich aktiv mit den digitalen Lerninhalten auseinanderzusetzen?
5. Motivieren und unterstützen Sie Ihre Mitarbeiter für und im Einsatz von E-Learning
Gerade bei der Einführung von digitalen Lernformaten besteht die Gefahr, dass diesen mit viel Skepsis oder gar Ablehnung begegnet wird. Hier sind oft Ängste die Ursache. Diesen können Sie zum einen mit einer positiven digitalen Lernkultur vorbeugen. Des Weiteren sollten Sie Ihre Mitarbeiter auf den Einsatz sowie den Umgang mit E-Learning (der Lernplattform) vorbereiten. Motivieren Sie Ihre Mitarbeitenden für die Verwendung von E-Learning, indem Sie sie über Sinn und Zweck des E-Learning informieren sowie die damit verbundenen Vorteile (wie z. B. Flexibilität, Reduktion des persönlichen Reiseaufwandes, Abwechslung). Stellen Sie Unterstützungsmöglichkeiten zur Verfügung (bedenken Sie, dass nicht jeder Mitarbeiter mit den technischen Anforderungen zurechtkommt).
6. Planen Sie genügend Zeit für Ihr Blended Learning Projekt ein
Der Aufbau einer digitalen Lernkultur sowie die Implementierung einer E-Learning Plattform/eines Learning Management Systems (LMS) stellen langwierige Prozesse dar. Auch die Beschaffung von externer Unterstützung (IT-Spezialisten, Berater, E-Learning Manager), sofern diese nicht im eigenen Unternehmen integriert sind, verbraucht zeitliche Ressourcen. Ebenso sollte für die Bedarfsklärung und die Erstellung des methodisch-didaktischen Konzeptes ausreichend Zeit eingeplant werden – dies ist entscheidend für den späteren Lernerfolg. Darüber hinaus sollten Sie Abstimmungen und Anpassungen, einen Probelauf und die Pilotierung mit einplanen.
Berücksichtigen Sie diese wesentlichen Punkte, kann Blended Learning ein wirkungsvolles Instrument in Ihrer Personalentwicklung sein.
Lernen ist ein aktiver Prozess. Wir lernen, indem wir etwas tun. Nur Wissen, das angewendet wird, bleibt im Gedächtnis haften.
Dale Carnegie
In diesem Sinne, nutzen Sie Blended Learning für nachhaltiges Lernen und bringen Sie Ihre Mitarbeiter auf das nächste Level.
Möchten Sie sich weiter über die Möglichkeiten von Blended Learning in Ihrem Unternehmen informieren, kontaktieren Sie uns gerne und schauen Sie einmal auf unserer grow.up. Academy vorbei.
Mehr darüber, wie Sie Ihre Mitarbeitenden individuell persönich und beruflich weiterentwickeln, schreiben Uta Rohrschneider und Michael Lorenz in ihrem Buch „Der Personalentwickler“.