Autor: Dr. Kristina van Dawen

Dr. Kristina van Dawen ist Associate Partner der grow.up . Managementberatung und als Trainerin, Beraterin und Coach im Einsatz. Zuvor war sie 12 Jahre lang als Führungskraft und Expertin im HR-Bereich tätig und hat Erfahrung in Learning & Development, im Personalmanagement, Compensation & Benefits sowie in der Transformation von HR Bereichen.

Ja, nun auch ich. Wie soll das auch gerade gehen, einen Artikel zu schreiben, ohne Corona oder das Thema Krise zu erwähnen? Viel Wertvolles und Hoffnung Spendendes ist in den vergangenen Tagen entstanden und veröffentlicht worden – über das Arbeiten unter neuen Bedingungen, die Alltagsgestaltung in Zeiten der Kontaktsperre oder eine mögliche neue Ära nach der Krise. Doch, und so ist das in schwierigen Zeiten, den öffentlichen Diskurs – und vermutlich auch viele private Gespräche – prägen derzeit schlechte Nachrichten und eine offensichtliche Unsicherheit darüber, wie der kollektive Alltag nächste Woche oder in zwei Monaten aussieht. Was kann uns jetzt…

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Ein Reisebericht Seit einiger Zeit befinde ich mich auf einer Reise. Angeregt von Begegnungen mit Menschen, die auf der Suche nach Wegen zu mehr Selbstverantwortung, einem fürsorglicheren Umgang mit sich selbst und zu mehr Bewusstheit im Alltag sind, erkunde ich unterschiedliche Philosophien und Modelle, die zu mehr Wohlbefinden im Hier und Jetzt beitragen wollen. Wahrscheinlich bin ich schon immer auf dieser Reise – doch im Gegensatz zu anderen Etappen, die eher von kognitiver Neugierde geprägt waren („Bildungsreisen“), steht mein jetziger Reiseabschnitt ganz im Zeichen der Selbsterfahrung. Oder im Sinne von Rainer Maria Rilke: ich lebe die Frage(n), die auch mich…

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In meinen Trainings und Workshops rund um das Thema Leadership werde ich häufig nach wirkungsvollen Tools und mächtigen Instrumenten zur Mitarbeiter-Führung gefragt. Nun, da habe ich zunächst einmal eine gute Nachricht. Die meisten von uns verfügen bereits über zwei, in der Regel direkt funktionsfähige Werkzeuge, ganz praktisch direkt am Kopf angebracht. Die weniger gute Nachricht: vielen von uns gelingt es häufig nicht, den vollen Funktionsumfang der Kunst des Zuhörens auch zu nutzen. Und das ist meist keine Frage der Technik. Erinnern Sie sich an eine Situation, in denen Ihnen jemand wirklich zugehört hat. Wie haben Sie sich dabei gefühlt? Vielleicht…

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Warum „nett“ nicht die kleine Schwester von Sch… ist Neulich in der Deutschen Bahn… Nein, es folgt nun kein Bericht über die nicht immer gelungenen Versuche, Menschen auf Schienen in einer halbwegs erwartbaren Zeit in die Nähe ihres Ziels zu bringen. Meine heutigen Zeilen möchte ich vielmehr einem bemerkenswerten Zugchef widmen, der für mich kürzlich eine Fahrt nach München mit ausgewählter Freundlichkeit und originellem Humor zu einem Erlebnis werden ließ, das mich zum Nachdenken gebracht hat. So wurde die große Wirkung des kleinen Unterschieds zwischen antrainiertem Service-Lächeln und echter Freundlichkeit für mich deutlich spürbar: nicht nur meine Laune stieg, auch…

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„Werden Sie mal nicht emotional!“, „Wir sind hier nicht auf dem Ponyhof“, „Brauchen wir hier wirklich so nen Wohlfühlkrams?“ – nicht selten werden Emotionen im Business Kontext noch immer als etwas Störendes, zu Weiches oder als purer Luxus angesehen. Dabei sind Emotionen ein Grundstoff der menschlichen Existenz. Als verkörperte Informationen aktivieren sie unser Denken und unser Handeln. Aus evolutionspsychologischer Sicht haben Emotionen – insbesondere die negativ konnotierten wie Angst, Wut oder Ekel – die Aufgabe, das Überleben des Menschen zu sichern: in kürzester Zeit geben sie das Signal „lauf weg“, „greif an“ oder „spuck aus“ und haben damit existentielle Qualität.…

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Was immer geschieht, es ist das Einzige, was geschehen kann. Was klingt wie ein Mantra fernöstlicher Herkunft, stammt stattdessen aus der Feder von Harrison Owen, dem Begründer der Open Space Methode und ist ein zentrales Prinzip dieses Formats. Kürzlich war ich Teilnehmerin bei einer Open Space Konferenz und habe selber erlebt, wie durch die spontan entstandenen Beiträge der Teilnehmer aus einer weißen Wand in kürzester Zeit eine bunte Agenda mit vielfältigen Themenvorschlägen wurde, die dann – wiederum selbstgestaltet – in vielen kleinen Workshops diskutiert, bearbeitet und in Ergebnisprotokollen festgehalten wurden. Dabei entstand Beeindruckendes: begünstigt durch das Gesetz der zwei Füße,…

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In den letzten Wochen habe ich viele Veranstaltungen mit einer vergleichsweise jungen Teilnehmerschaft begleitet. In allen Trainings und Workshops – für DoktorandInnen, Master-StudentInnen oder Jung-BeraterInnen – spielte das Thema Feedback eine besondere Rolle. „Mehr davon!“, war der Tenor. Mehr davon, um persönlich wachsen zu können und mehr davon, um als Team besser zusammenzuarbeiten. Jenseits aller Generationen-Schubladen – diesen Ruf nach Mehr höre ich derzeit an vielen Stellen; bei Führungskräften und Kollegen findet er jedoch längst nicht überall Anklang. Hierfür gibt es zahlreiche Gründe: als starr und bürokratisch erlebte Feedback-Prozesse, die es irgendwie zu erledigen gilt, schmerzhafte Erfahrungen mit Feedbackgebern, die…

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Beim Durchstöbern der Zeitung sprang mir kürzlich eine Nachricht ins Auge, die mich nachdenklich stimmte. Nur 5 Prozent der Führungskräfte in Deutschland, so das Wissenschaftszentrum Berlin für Sozialforschung (WZB), haben eine „echte“ Teilzeitvereinbarung (d. h. weniger als 30 Stunden Arbeitszeit pro Woche). Wie, so frage ich mich, passt das zu all den schönen Gedanken rund um New Work und neue Führung? Um diese Frage zu beantworten, habe ich einen Blick zurück in meine eigene Biographie – ich habe selbst zwei Führungsrollen in Teilzeit inne gehabt – und in die aktuelle Forschungslage geworfen. Zahlreiche Studien und Leitfäden beleuchten Erfolgsfaktoren sowie Hindernisse…

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Wir schreiben die 1980er Jahre. Aus dem Kassettenrecorder dröhnen Michael Jackson, A-ha und der Soundtrack von Dirty Dancing und ich, gerade mal im Grundschulalter, träume davon, entweder als Profi-Mambo-Tänzerin, Sängerin oder Meister-Detektivin sozusagen aus dem Nichts heraus entdeckt und berühmt zu werden. Einige Jahrzehnte später. Die Idee des plötzlichen Entdecktwerdens durch potenzielle Auftraggeber – „auf Sie haben wir schon immer gewartet“ – erscheint immer noch traumhaft. Doch ganz so läuft das Beratergeschäft (meist) nicht. Unter all den Beratern, Coaches, Influencern, HR Bloggern und Podcastern gesehen zu werden, verlangt einiges an Aktivität. Und so beschäftigen auch wir bei grow.up. uns mehr…

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Am Rande eines Workshops in einem Hotel im Großraum München begegneten mir obiger Spruch und jede Menge Vogelhäuschen. Was zunächst ein Schmunzeln bei mir auslöste, verdichtete sich bald zu dem Gedanken, wie schön es doch wäre, mit dieser großzügigen Gelassenheit durchs Leben ziehen zu können. Statt immer wieder den Blick auf Nicht-Funktionierendes zu richten, wie befreiend müsste es sein, stattdessen das alte Personalentwickler-Motto „Stärken stärken“ als innere Haltung im Privaten wie im Beruflichen stärker zu leben. Und so beschloss ich (getreu meiner Top-Stärke Liebe zum Lernen), mein Wissen zum Thema Stärkenorientierung aufzupolieren und stieß auf viele interessante Impulse. Besondere Beachtung…

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