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Wir schreiben die 1980er Jahre. Aus dem Kassettenrecorder dröhnen Michael Jackson, A-ha und der Soundtrack von Dirty Dancing und ich, gerade mal im Grundschulalter, träume davon, entweder als Profi-Mambo-Tänzerin, Sängerin oder Meister-Detektivin sozusagen aus dem Nichts heraus entdeckt und berühmt zu werden.

Einige Jahrzehnte später. Die Idee des plötzlichen Entdecktwerdens durch potenzielle Auftraggeber – „auf Sie haben wir schon immer gewartet“ – erscheint immer noch traumhaft. Doch ganz so läuft das Beratergeschäft (meist) nicht. Unter all den Beratern, Coaches, Influencern, HR Bloggern und Podcastern gesehen zu werden, verlangt einiges an Aktivität. Und so beschäftigen auch wir bei grow.up. uns mehr und mehr mit Fragen des Personal Brandings, Social Media Strategien und all dem, was dazu beiträgt, unsere Sichtbarkeit zu erhöhen und bei potenziellen Kunden über unterschiedliche Kanäle einen möglichst spezifischen Eindruck zu persönlicher Passung und Kompetenz zu hinterlassen.

Was das mit Ihnen zu tun hat?

Nun, unabhängig davon, was Sie beruflich machen und in welchem Umfeld Sie aktiv sind, für jeden von uns gilt, dass Sichtbarkeit ein Top-Erfolgsfaktor für die eigene Positionierung und Weiterentwicklung ist. Leistung ist schön und gut – ohne eine angemessene Eigen-Vermarktung und die Präsenz in den richtigen Netzwerken wird es ungleich schwerer, die gewünschte Anerkennung für diese Leistung zu bekommen. „Das müssen die doch sehen“, denken Sie jetzt? Tut mir Leid, verabschieden Sie sich von diesem Gedanken. Das bedeutet nun nicht, dass ein Berufsleben ohne ausgeklügelte Personal Branding Strategie nicht mehr möglich ist. Für den einen oder die andere beginnt das Thema möglicherweise mit der Frage, wie es gelingen kann, sich besser in Meetings einzubringen, sich für interessante Projekt-Aufgaben ins Spiel zu bringen oder in Experten-Netzwerken präsenter zu werden. Welches konkrete Anliegen in Sachen Sichtbarkeit Sie auch haben mögen – es lohnt sich, sich mit folgenden Fragen zu beschäftigen.

1. Wofür möchte ich gesehen werden?

Wer bin ich, was bringe ich mit, was ist mir wichtig und wofür stehe ich? Erfahrungen, erbrachte Leistungen, Stärken, Interessen, Haltungen, fachliche Schwerpunkte – all das sind wichtige Faktoren für unsere Sichtbarkeit. Machen Sie sich die Mühe, diese für sich so aufzubereiten, dass sie für Sie abrufbar und auf den Punkt zu transportieren sind.

2. Was sind für mich die richtigen Stellschrauben, um meine Sichtbarkeit zu erhöhen?

Wer sind die Kreise innerhalb oder außerhalb meiner Organisation, für die ich mit meinen Themen interessant bin? An wen muss ich rankommen? Wer ist bereits in meinem Netzwerk und kann mir Türen öffnen? Mit wem sollte ich mal wieder zu Mittag essen? An welchen Meetings und welchen Veranstaltungen sollte ich künftig teilnehmen? Welche Kanäle sollte ich bespielen? Und wie verschaffe ich mir dort Gehör? Wie kriege ich meine Botschaften so transportiert, dass es zu mir und zu meinem Gegenüber passt? Wo bin ich bereits gut aufgestellt und wobei brauche ich noch Unterstützung? Auch hier gibt es viele Ansatzpunkte, die häufig „technischer“ Natur sind. Aber nicht immer, denn:

3. Was hält mich ab?

Zugegeben, es bedeutet Aufwand, an seiner Sichtbarkeit zu arbeiten. Aber sind es nur Zeitmangel und Bequemlichkeit, die uns manchmal davon abhalten, gesehen zu werden? Oder gibt es vielleicht eine innere Stimme, die uns lieber unsichtbar sein ließe: „Das ist (ich bin) doch nichts Besonderes“, „Es gehört sich nicht, sich so zu profilieren“, „Nicht, dass jemand merkt, dass mein Gedanke gar nicht perfekt ist“, „Die Welt ist ein Haifischbecken. Wer auffällt, wird gefressen.“ – kommt Ihnen einer dieser Glaubenssätze bekannt vor? Häufig bringen wir aus unserer Geschichte nicht nur den positiven kindlichen Glauben mit, dass eines Tages der Prinz kommt, sondern auch manche innere Begrenzung. Mit diesen Limitierungen sollten wir uns behutsam auseinandersetzen, wenn wir merken, dass sie uns nicht schützen, sondern im Wege stehen. Denn für unsere Sichtbarkeit ist es nicht nur wichtig, für was wir stehen, sondern auch, wie wir zu uns selber stehen. Erlauben wir uns selber, Raum einzunehmen? Nehmen wir uns und unsere Gedanken selber wichtig genug? Können wir uns selber zugestehen, mit einem möglicherweise nicht perfekten Artikel, Standpunkt, Vortrag etc. in die Welt zu gehen? Wie so oft, es beginnt mit uns selbst. Ich wünsche Ihnen viel Freude und Erfolg dabei, an Ihrer Sichtbarkeit zu arbeiten.


Lesen Sie in unserem Booklet Erfolgreiche Führung durch Selbstführung  mehr dazu, wie Sie zumindest dem Argument „Zeitmangel“ entgegenwirken können, indem Sie sich selbst optimal organisieren und so mehr Freiraum haben, um an Ihrer Sichtbarkeit zu arbeiten.

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