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Im ersten Teil habe ich aufgezeigt, was es bedeutet, als Team selbstgesteuert zu arbeiten und welche Herausforderungen selbstgesteuerte Teams mit sich bringen. In diesem Beitrag soll es nun darum gehen, anhand eines konkreten Beispiels zu demonstrieren, wie das LUXXprofile dazu beitragen kann, Unterschiedlichkeiten im Team optimal für gute Teamleistung zu nutzen.

Um das Team in seiner Selbstorganisation als selbstgesteuertes Team zu unterstützen, bearbeiten alle Mitarbeitenden ihr persönliches LUXXprofile (Das LUXXprofile ist ein sehr moderner, wissenschaftlich abgesicherter Persönlichkeitstest, der die Motivation für bestimmte Formen der Leistungserbringung und damit die Leistungstreiber von Menschen deutlich macht. Aus den im LUXXprofile abgebildeten 16 Motivatoren wird deutlich, wer was braucht, beziehungsweise in seinem Arbeitsverhalten bevorzugt, um leistungsstark seine Aufgaben wahrnehmen zu können) und erhalten hierzu ein umfassendes Auswertungsgespräch. In einem nachfolgenden Workshop tauschen sich die Teammitglieder über ihre individuellen Profile aus. Für alle wird erkennbar, wer was braucht und wer aufgrund seiner Persönlichkeit für welche Aufgabe am besten geeignet ist. So können auf Basis der persönlichen Werte und Motivation Rollen und Aufgaben sowie Verantwortlichkeiten im Team bestmöglich verteilt werden. Das hat den Vorteil, dass jeder Mitarbeitende die Rollen, Aufgaben und Verantwortung bekommt, die seiner Persönlichkeit, seiner Motivation und seinem Wertesystem am besten entsprechen. Er wird sie leicht und gerne wahrnehmen. Gleichzeitig wird die Basis für eine langfristige Leistungsfreude und -motivation geschaffen.

Ein nicht zu unterschätzender Nebeneffekt der Arbeit mit dem LUXXprofile im Rahmen eines Teamworkshops ist, dass die Teammitglieder sich in ihrer Persönlichkeit besser kennenlernen und verstehen, warum A sich immer so und B sich immer so verhält. Sie lernen zu verstehen, welche inneren Antriebskräfte jeden Einzelnen zu seinem ganz individuellen Verhalten, seinen Vorlieben, Denkweisen aber auch emotionalen Reaktionen führen. Während wir im alltäglichen Miteinander z. B. häufig vermuten, die Kollegin/der Kollege wolle uns mit ihrem/seinem Verhalten ärgern, uns eins auswischen oder sonst irgendwie schaden, können die Teammitglieder auf der Basis der Arbeit mit dem LUXXprofile erkennen, dass das Verhalten der Kolleginnen und Kollegen nicht die Intention hat, einem anderen persönlich zu schaden, sondern dass die Personen mit ihrem Verhalten letztendlich ihren starken Motiven und Werten folgen. Das heißt, die Mitarbeitenden lernen im Umgang miteinander die Denkhaltung „Du bist okay und ich bin okay, auch wenn wir vielleicht ganz verschieden sind“. Darüber hinaus lernen sie, die unterschiedlichen Persönlichkeitsmerkmale im Rahmen der selbstgesteuerten Teamarbeit als Synergien zu nutzen. Sie erleben z. B. wie wertvoll es ist zu verstehen, dass es Kolleginnen/Kollegen gibt, die Aufgaben wirklich richtig gern übernehmen, die ihnen selber schwer fallen oder sie langweilen. Den anderen so zu verstehen, führt zu einer wirklich wertschätzenden Zusammenarbeit, in der die Synergien und Mehrwerte, die sich aus der Unterschiedlichkeit ergeben, optimal genutzt werden können.
Versuchen wir das an einem Beispiel noch greifbarer zu machen und die Potenziale, die in diesem Vorgehen liegen, zu verdeutlichen.

Stellen wir uns ein Marketing-Team mit fünf Mitgliedern vor. Das Team soll selbstgesteuert eine Marketingkampagne für ein neues Produkt entwickeln. Alle Teammitglieder verfügen für diese Aufgabe über hervorragende Fachkompetenzen. Die Fachaufgabe steht bei der nachfolgenden Betrachtung aber nicht im Vordergrund. Es geht um Rollen, die vom Team übernommen werden müssen und die Frage, wie diese im Team am besten verteilt werden können. Ziel ist, die Person zu identifizieren, die dafür aufgrund ihrer Persönlichkeit am besten geeignet ist und die meiste Motivation und Zufriedenheit aus dieser Rolle zieht.

Die Teammitglieder nehmen an einem LUXXprofile-Team-Workshop teil. Dort bringen alle ihre LUXXprofile ein und erarbeiten

  • was wen motiviert,
  • wie wer welche Situationen emotional erlebt (was ist positiv, was ist negativ für einen selbst),
  • was wer besonders gern tut und warum,
  • was wer braucht, um gut leisten zu können und
  • was wem seine Energie raubt.

Nachfolgend werden die Teammitglieder mit ihren LUXX-Profilen und einer kurzen darauf bezogenen Beschreibung vorgestellt:

Franz geht bei allem was er tut, gern sehr strukturiert vor. Er plant sein Vorgehen sehr gern und hat schon tolle Tools zur Planung und Dokumentation der Arbeiten im Team erarbeitet, die die anderen Teammitglieder leicht pflegen können. Er schafft es, mit Blick fürs Detail Dinge auch über längere Zeit in hoher Qualität zu bearbeiten. Ihm ist es sehr wichtig, dass sich andere 100%ig auf ihn verlassen können, dafür ist er gerne bereit, mehr zu leisten. Wenn er Aufgaben übernimmt, können sich alle darauf verlassen, dass die Leistung den Anforderungen 100%ig entspricht und fehlerfrei ist. Dafür macht er gerne ein paar Überstunden.

 


Paula überrascht immer wieder mit ihrer hohen Flexibilität, wenn plötzlich andere Anforderungen von den internen Kunden formuliert werden, die die bisherige Planung manchmal ganz schön über den Haufen werfen können. Blitzschnell findet sie eine Vorgehens-weise, wie die Situation ohne allzu großen Aufwand gerettet werden kann. Manchmal ärgert sie sich aber auch sehr über solche Vorfälle. Dann hat sie auch keine Scheu, den internen Kunden damit zu konfrontieren, dass seine Anforderungen nicht so oder nicht in der Zeit oder, oder erfüllt werden können. Sie findet dabei aber fast immer den richtigen Ton.

 


Jonas hat ein ausgeprägtes Gespür für Farben, Formen und Worte. Nicht nur, dass er immer wieder neue Ideen hat, oft gibt er Arbeitsergebnissen in der Gesamtwirkung noch einmal den letzten Schliff. Jeder kann jederzeit zu ihm kommen, er hilft anderen einfach gerne und freut sich, wenn die anderen mit seinen kreativen, gestalterischen Ideen gut weiterarbeiten können. Sein Stolz auf die Arbeitsergebnisse ist besonders dann sehr groß, wenn er die Teamergebnisse internen oder externen Kunden präsentieren kann und diese einfach nur begeistert sind.

 

 


Petra arbeitet immer sehr lösungsorientiert, treibt die Arbeit oft voran und entscheidet dann auch sehr schnell. Sie versucht immer, die anderen zu informieren, wenn sich Veränderungen ergeben, über die sie entschieden hat. Am liebsten ist es ihr, die anderen in ihre Entscheidungen einzubinden, aber dafür bleibt ihr nicht immer die Zeit. Auch in Gesprächen mit internen Kunden achtet sie darauf, dass am Ende immer alle Entscheidungen getroffen sind. Wenn der Kunde sich schwer tut, macht sie klare Vorschläge, die dann meist auch angenommen werden.

 

 


 

Klara liebt die Zusammenarbeit mit den Kolleginnen und Kollegen. Sie kommuniziert aber auch gerne mit den Kunden. Sie versteht es hervorragend, die Kundenbedarfe mit einer fragenorientierten Gesprächsstrategie herauszuarbeiten. Das war schon sehr oft sehr wichtig für das Team, um nicht in die falsche Richtung zu laufen. Klara hat ein gutes Gespür für Störungen im Team und schafft es immer, sehr vermittelnd auch schwierige Themen anzusprechen.

 

 

 

 

Lernen sich die fünf Teammitglieder im LUXXprofile Workshop in ihren Persönlichkeiten besser kennen, haben sie die Chance, ihre Unterschiedlichkeit optimal für ihre Teamleistung zu nutzen und die Verantwortung für verschiedene Themen im Team so zu verteilen, dass der „Lead“ situations- und aufgabenbezogen bei dem liegt, der aufgrund seiner Persönlichkeit hier am besten und mit der höchsten Motivation leisten kann.

 


Die vorangehende Abbildung verdeutlicht, wie die fünf Teammitglieder am Ende des Workshops Aufgaben und Verantwortung im Team verteilt haben könnten. Mit dieser Verteilung erreichen sie maximale Motivation und Spaß an der Leitung für jedes Teammitglied. Gleichzeitig haben sie die Basis für eine funktionierende, alle wertschätzende Selbststeuerung geschaffen. Weitere Regeln und Vereinbarungen können auf dieser Basis leicht getroffen werden.


 

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