Andrea Osthoff ist Associate Partner der grow.up. Managementberatung und als Trainerin, Beraterin und Coach im Einsatz. In ihrem Interview spricht sie über ihren Werdegang und den Wechsel als angestellte Führungskraft im HR-Bereich in die Managementberatung. Sie erzählt, warum sie ihren vielfältigen Job nach dem Motto „Jede Jeck es anders“ lebt und dass ihr das Thema „Qualifizierung von Frauen für das Management“ besonders am Herzen liegt.
1. Andrea, was waren deine Beweggründe, Beraterin zu werden?
2002 hat mich die Frage beschäftigt, wie meine nächste berufliche Station aussehen könnte. Ich war seit 10 Jahren als Expertin und Führungskraft im HR-Bereich angestellt gewesen und hatte das klassische Personalergeschäft, unzählige Recruiting- sowie einige Personalentwicklungs- und Veränderungsprojekte kennengelernt. Ich wusste, dass mir Abwechslung und persönlicher wie inhaltlicher Freiraum beim Arbeiten sehr wichtig sind. Zunächst dachte ich an eine Festanstellung in Teilzeit, um daneben mein zweites Standbein als selbstständige Beraterin und Trainerin aufzubauen und eine Weiterbildung zum Coach zu machen. Michael Lorenz von grow.up. wusste von meinen Plänen und dann ging alles ziemlich schnell. Es gab ein großes Change-Projekt für das eine Beraterin gesucht wurde, die einige Erfahrung mit Betriebsstättenverlagerungen und Betriebsratsarbeit hatte und die die Projektverantwortlichen in den „soften“ Themen beraten und unterstützen konnte. So kam ich ins Spiel und an meinen ersten großen Auftrag. An eine Festanstellung in Teilzeit war gar nicht mehr zu denken, aber ich konnte neben dieser Projektarbeit meine Trainertätigkeit aufbauen und meine Coachingausbildung machen. Eine sehr bewegte Zeit und auch in der Rückbetrachtung hätte der Start in die Beratung für mich nicht besser laufen können.
2. Was macht deinen Job in deinen Augen interessant?
Für mich ganz klar die Vielfalt der Themen und Fragestellungen und die vielen unterschiedlichen Menschen und Persönlichkeiten, mit denen ich zu tun habe. Auch nach inzwischen 13 Jahren erlebe ich meine Aufträge immer noch als abwechslungsreich. Natürlich mache ich bestimmte Themen schon viele Jahre, also auch mit einer gewissen Routine. Zum Beispiel ist das Thema Qualifizierung von Frauen für das Management eines, das mir besonders am Herzen liegt. Bei aller Erfahrung versuche ich den Menschen aber immer wieder offen und möglichst unvoreingenommen zu begegnen und ihre ganz individuellen Beweggründe und Lebenswege bei meiner Arbeit zu berücksichtigen. Denn: „Jede Jeck es anders“, wie die Kölner es sagen würden.
3. Wie motivierst du dich, wenn du mal einen Durchhänger hast?
Wenn ich einen Auftrag schwierig finde, dann motiviert mich, dass ich es gut für den Kunden machen will. Wenn ich einen Durchhänger habe, dann meistens, weil ich mir zu viel aufgeladen habe. Dann brauche ich Zeit für mich allein und lese Romane, romantische oder spannende Geschichten, in die ich richtig abtauche. Ich versuche, mehr Schlaf zu bekommen und so viel leckeres Essen, wie ich kriegen kann. Essen einzukaufen und für mich und meinen Mann zu kochen, ist meine liebste Entspannungsübung.
4. Welche drei Eigenschaften braucht man dringend, um deinen Job erfüllen zu können?
Selbstführung, weil man sich als Berater sehr stark selbst diszipliniert und motiviert. Auch seine Aufgaben, die Auslastung sowie die eigene fachliche wie persönliche Entwicklung gilt es in eigener Regie zu steuern. Eine hohe Leistungsorientierung hilft, die vielfältigen Anforderungen aus akquisitorischen, konzeptionellen und organisatorischen Aufgaben professionell zu bewältigen. Und Kundenorientierung ist sicher eine wichtige Voraussetzung für eine erfolgreiche Arbeitshaltung und Kundenansprache.
5. Sind zur Ausübung deiner Tätigkeit spezielle Vorbildungen / Ausbildungen / Studiengänge o. Ä. notwendig?
In unserem Team arbeiten Berater, die verschiedene Studiengänge absolviert haben: Psychologie, Geistes- und Ingenieurwissenschaften sowie BWL. Viele Kunden finden es gut, dass wir praktisches Wissen aus Festanstellungen und eigene Führungserfahrung mitbringen. Und dann gibt es ja eine große Bandbreite an Ausbildungen für Organisationsberater, Trainer und Coaches. Wichtig finde ich, dass wir selbst immer wieder bereit sind, uns weiterzubilden. Das machen wir sowohl regelmäßig intern als auch durch externe Ausbildungen. Durch die Möglichkeit, sich in viele verschiedene Aufträge einzubringen, ergeben sich bei den meisten Beratern inhaltliche Schwerpunkte. Ich sehe meine Stärken in der Personalentwicklung, im Bereich Training und Coaching für Führungskräfte sowie in der Qualifizierung von Frauen für das Management.
6. Was müsste eine neue Mitarbeiterin oder ein neuer Mitarbeiter mitbringen, um sich gut ins Team einzufinden?
Lust auf viele wechselnde Aufgaben und Themen, offen sein für andere, eine hohe Einsatzbereitschaft.
7. Bitte nenne drei Wesenszüge, die du besonders schätzt.
Ich bin froh, dass ich mich auf meine Kolleginnen und Kollegen immer verlassen kann, z.B. wenn ich Unterstützung brauche, ob nun ressourcenbezogen, inhaltlich oder emotional. Ich schätze es außerdem, wenn Menschen großzügig sind, im Sinne von freigiebig und tolerant. Und wenn Menschen sich selbst reflektieren, um sich zu entwickeln und wahrzunehmen, wann sie sich im Sinne des Teams oder der Aufgabe auch einmal zurücknehmen müssen.
8. Wenn du grow.up. in drei Wörtern beschreiben müsstest, welche wären das?
Wir machen’s möglich, was gleichbedeutend sein soll mit: leistungsbereit, lösungsorientiert und kundennah.
9. Wer ist dein Vorbild?
Da kann ich nicht eine spezielle Person benennen. Ich bewundere zum Beispiel Menschen, die ein besonderes Talent mitbringen, welches es auch sein möge. Und ich habe Respekt vor Menschen, die trotz schlechter Startbedingungen, etwa fehlendem Zugang zu Bildung oder Unterdrückung, mutig ihren Weg gehen.
10. Auf welche drei Dinge kannst du auf keinen Fall verzichten?
Bei Menschen wären es drei, die mir sehr nahe stehen und die mein Leben bereichern. Ich liebe es, genussvoll zu essen. Ohne meinen Rollkoffer wären die vielen Dienstreisen sehr beschwerlich. Bücher zum Lernen und Entspannen.
Andrea, danke für deine Zeit!
Möchten Sie weitere Informationen über Frau Osthoff und über das grow.up. Team? Dann schauen Sie doch mal auf unserer Homepage vorbei!